Page 55 - Fischen in den Alpen
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porträt | HucHen
Wegen seines kupferrot schimmernden Schuppen- kleids wird der Huchen auch ehrfürchtig Roter Ritter genannt.
Lauer und attackiert alles, was in sein Gesichtsfeld schwimmt.
Die beliebtesten Beutefische sind meist die, die am häufigsten im jeweili- gen Flusssystem vertreten sind. Häufig sind dies Äschen, Döbel und Barben, etwas seltener auch Nasen. Bis zu sei- nem fast vollständigen Verschwinden stand das Flussneunauge ganz oben auf dem Speiseplan des Donaulachses. Es diente als Vorbild zur Entwicklung des populären Huchenzopfs. Früher wurde dieser Bleikopfköder sogar aus gebün- delten Neunaugen hergestellt, heute verwendet man Leder und mittlerweile noch häufiger Gummi. Kapitale Hu-
chen verschmähen auch junge Wasservögel, Mäuse und Ratten nicht.
Schnelles Wachstum
Ähnlich der Äsche laicht der Huchen im März und April. Dazu wandert er in Nebenflüsse oder den Oberlauf des Hauptflusses, wo das Weibchen die Eier im Kiessubstrat ablegt. Zwischen den Männchen finden häufig Kämpfe um die Gunst der Weibchen statt. Wie vielen anderen Salmoniden bereitet die Zerstückelung der Fließgewässer auch den Huchenbeständen Probleme. Vie-
lerorts werden die Huchen daher künst- lich vermehrt und besetzt.
Nach dem Verzehr des Dottersacks ernähren sich die Jungfische von In- sektenlarven, Würmern, Kleinkrebsen; mit zunehmendem Alter nur noch von Fischen. Da Huchen sehr gefräßig sind, wachsen sie auch schnell. Bereits nach vier Jahren erreichen sie Längen bis 80 Zentimeter. Meist werden sie auch in diesem Alter geschlechtsreif.
Lukas Bammatter
Fischen in den Alpen | 55
Steckbrief Huchen Wissenschaftlicher Name: Hucho hucho
Verbreitete Bezeichnungen:
Donaulachs, Hauch, Hüchel, Rotfisch, Roter Ritter Mittlere Grö e: 60 bis 80 cm, selten über 120 cm lang Fangsaison: Oktober bis Januar
Foto: Wolfgang Hauer


































































































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