Page 39 - Fischen in den Alpen
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Im Bergsee lassen sich die steigfreu- digen Regenbogenforellen gut mit der Trockenfliege überlisten.
prAxis | RegenBogenfoRelle
fläche pflücken, was der Wind von den Wiesen und Uferbäumen aufs Wasser bläst: Stubenfliegen, Grashüpfer, Amei- sen und diverse Käfer. Das ist die hohe Zeit für Fliegenfischer.
Die Regenbogenforellen-Trupps las- sen sich anhand der Ringe gut verfolgen. Erfahrene Bergseefischer beobachten, in welche Richtung die Fische ziehen und platzieren ihre Fliege mit einigen Metern Vorhalt in der vermuteten Route. Oft lassen sich Bisse provozieren, wenn man durch kleine Zupfer aus der Rutenspitze das verzweifelte Strampeln eines ertrin- kenden Insekts nachahmt.
Steigen die Fische weit draußen, hilft dem Fliegenfischer nur ein Boot. Die Alternative heißt Sbirolino. Mit ei- ner semiparabolischen Rute von 3,6 bis 4,2 Meter Länge sowie einer dünnen Hauptschnur transportiert das italieni-
sche Wurfgeschoss unsere Fliegen oder Naturköder bis über 80 Meter weit. An einem drei bis vier Meter langen, feinen Fluorocarbonvorfach lassen sich diese Köder oft sehr erfolgreich anbieten.
Diese Technik eignet sich auch gut, um die Regenbogenforellen und andere Bergseefische systematisch zu suchen. Schwimmende, langsam und schnell sinkende Sbirolinomodelle ermöglichen es, die Fische in unterschiedlichen Tie- fen aufzuspüren.
Akrobatischer Kämpfer
Regenbogenforellen sind trickreiche Kämpfer. Häufig springen sie im Drill hoch aus dem Wasser, um den Haken abzuschütteln. Die Herausforderung da- bei: Kontakt halten, ohne durch zu viel Gegendruck Sprünge herauszufordern.
Schwimmt der Fisch auf uns zu, hilft nur Rute hoch und schnell einkurbeln. Im Fluss suchen viele gehakte Regen- bogenforellen ihr Heil unter Totholz und zwischen Steinen.
Die Rollenbremse bleibt besser of- fen, denn die rasanten Fluchten sind rasch zu viel für die relativ feinen Vor- fächer. Lieber versucht man, den Fisch mit dosiertem Druck auf die Rollen- spule von Unterwasserhindernissen fernzuhalten. Um Schnur zurückzu- gewinnen, kann man dem Fisch nach Möglichkeit am Ufer folgen.
Bei der Landung ist noch einmal volle Konzentration gefragt, denn mit ihrer Kämpfernatur ist die wunder- schöne Amerikanerin immer für eine explosive Überraschung gut.
Lukas Bammatter
Regenbogenforellen ziehen im Drill alle Register, um den Haken abzuschütteln.
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Fotos: Fotolia - Konstanze Gruber, Fotolia - Pinosub


































































































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