Page 32 - Fischen in den Alpen
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Seeforelle | GewässerTipp
Träumen vom
Thunersee
Der Name bezieht sich auf die Stadt Thun, und nicht etwa auf die dominante Fischart, sonst wäre Edelsee treffender. Im größten See des Kantons Bern dominieren nämlich die edlen Salmoniden.
In seinem postkartenblauen Wasser spie- gelnsichdieimposantenBernerAlpen mit der Skyline von Eiger, Mönch und
Jungfrau – ein landschaftlich reizvolles Trio.
Wälder, Wiesen, Dörfer und Hügel scheinen die 48 Quadratkilometer Was- serfläche wie von einem Künstler arran- giert zu umrahmen.
Schleppen ist Trumpf
All diese Schönheit lässt sich auf einer ausgedehnten Schleppfahrt genießen. Dass man dabei die silbernen Schönhei- ten des Sees kennenlernt, bedingt etwas Glück und vor allem Erfahrung. Die meisten Fangbilder, die in den lokalen
Angelfachgeschäften zu bestaunen sind, stammen von routinierten Schlepp- teams. Am besten lernt man die Kunst des Schleppens deshalb beim Mitfahren, Zuschauen und Zuhören.
Ausgerüstete Schleppboote lassen sich am Thunersee bisher leider nicht mieten, getrailerte Gastboote sind aber ein vertrauter Anblick. Die Saison be- ginnt hier für Schweizer Verhältnisse spät am 1. Februar. Zu dieser Zeit ist das Was- ser oft zu kalt und klar für eine erfolg- reiche Fischerei. Interessanter wird es, sobald sich das Wasser deutlich erwärmt. Kommt im April und Mai noch eine leichte Trübung durch Schmelz- und Re- genwasser dazu, funkeln die Augen der Routiniers mit berechtigter Vorfreude.
Wenn der Frühsommer heiß ist, ziehen sichdieForellenwiederdauerhaftzurück in kühlere Gefilde und sind nur noch mit Tiefseegerät zu erreichen. Theoretisch. Denn angesichts Echolotanzeigen von bis zu 217 Metern ist das eine ausgesprochen «meditative» Technik und nur charakter- lich gefestigten Anglern zu empfehlen.
Uferfischen ist schöner!
Für Spinnangler gibt es kaum einen schöneren Schweizer See, um vom Ufer aus zu pirschen. Kilometerlange Kies- strände, bei optimalen Fangbedingun- gen – Wind, Wellen und Schneefall – oft einsam, laden ein zum Kennenlernen des riesigen Gewässers. Wer es aben-
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Foto: Pascal Bader


































































































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