Page 31 - Fischen in den Alpen
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Eine fangerprobte Köderauswahl für die Uferfischerei: Rapala Max Rap und Lucky Craft Pointer (Twitchbaits), Lucky Craft Wander und Illex Water Monitor (Stickbaits), Inkoo, Mozzi und Möresilda (Wurfblinker).
Als Köder erste Wahl sind Fisch- imitationen wie Woolly Bugger und Zonker. Wichtiger als das Muster ist die Einholgeschwindigkeit. Beim Seeforel- lenfischen ist Tempo Trumpf. Je schnel- ler man seine Fliege einzupft, desto weniger Zeit bleibt der Forelle, um den Köder genauer zu betrachten...
Anders verhält es sich mit Nym- phen. In unseren Seen leben diverse In- sektenlarven und Krebstierchen. Diese gilt es geschickt zu imitieren. Aussehen und Bewegungen sind oft fangentschei- dend. Gar nicht so selten fressen Seefo- rellen an der Oberfläche, z. B. Eintags- fliegen, Käfer und Ameisen. Auch hier bieten sich mit der Fliegenrute exklusive Chancen, insbesondere an Seen mit in- tensivem Maifliegenschlupf.
Glück und Kunst
Die wichtigsten Faktoren, die unsere Fangchancen beeinflussen, sind Wind und Wassertemperatur. Auf Hochtouren läuft der Stoffwechsel der Seeforellen bei 8 bis 12 Grad.
Wind bringt Bewegung ins Wasser. Die entstehenden Strömungen trans- portieren und konzentrieren Kleinorga- nismen (Plankton) und Anflugnahrung, denen wiederum die Beutefische der Seeforellen folgen. Wind sorgt zudem für Wellen. Forellen nutzen die Tarnung durch die entstehende Trübung und dringen öfter, als wir denken, in flaches Wasser vor.
Der Idealfall sind dichte Ansamm- lungen von Futterfischen. Früher oder später werden sich die Räuber hier ein- finden. Oft muss man die Forellen aber systematisch suchen. Die besten Chan- cen bieten Strecken, wo das Ufer rasch abfällt. Hier können die Seeforellen aus tiefem Wasser zum Fressen in Ufernähe vordringen und sich rasch wieder zu- rückziehen, um im Schutz der Tiefe den nächsten Jagdplatz anzusteuern. Die Herausforderung ist, sie dort zu treffen und auch noch zu überlisten!
Daniel Luther
Häufiger, als viele denken, ist die Fliegenrute die erfolgreichere Wahl für ein Ufer-Rendezvous mit einer schönen Seekönigin.
prAxis | SeeForelle
len attackieren meistens in jenem Mo- ment, wenn der Stickbait wieder nach oben «flüchtet». Angesagte Modelle sind der Lucky Craft Wander, der Illex Water Monitor und der Storm FlutterStick.
Bis heute ein zuverlässiger Forel- lenverführer ist der tote Köderfisch am System. Zum Werfen mit der Spinn- rute eignen sich Bleikopfsysteme wie das Tiroler. Der tote Köderfisch (Elrit- ze, Groppe oder Laube) wird damit in Grundnähe gezupft. Die Bisse sind auf- fällig hart und gierig, denn zusätzlich zu den reizvollen Bewegungen hat der Köder eben auch Duft und Geschmack zu bieten.
Unterschätzte Fliege
Erst wenige Spezialisten und Freaks fi- schen regelmäßig und erfolgreich mit der Fliegenrute auf Seeforellen, obwohl die Methode in gewissen Momenten klare Vorteile bringt. Mit transparenten Intermediate-Leinen fischt man im fla- chen Uferwasser oft erfolgreicher.
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