Page 90 - Fischen in den Alpen
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quappE | prAxis
Tiefsee-Techniken
Erfolgreicher Quappenfang verlangt in den Alpenseen tiefsinnige Methoden. Die populärste Variante ist das Grundangeln, die spannendste das Vertikalangeln mit dem Köderpilker.
Die Fischerei auf Quappen wird tra- ditionell im Herbst und Winter ausgeübt, weil dann viele Fließgewäs-
ser Schonzeit genießen. Grundsätzlich lassen sich Quappen aber rund ums Jahr fangen. Gerade Frühlingsschmelz- wasser oder heftige Gewitterregen im Sommer bieten gute Fangchancen. Ent- scheidend ist die Stellenwahl. In den meisten Alpenseen muss man seine Kö- der in Tiefen von mindestens 30 Metern anbieten, um Erfolg zu haben. Gesucht sind also Plätze, wo das Ufer steil abfällt und die fängigen Tiefen in Wurfweite liegen. Perfekt geeignet sind Felswän- de oder steile Geröllhalden, an deren Fuß der Grund möglichst unmittelbar in Schlamm, Lehm oder Kies übergeht. Die Quappen «wohnen» in den Spal- ten und Löchern und patrouillieren zur Nahrungssuche gern entlang der Über- gänge zwischen Fels und Seeboden.
Eine fast magische Anziehung auf Quappen haben die Mündungen von Bächen und Flüssen. Bei Hochwasser versammeln sich oft Schwärme von
Quappen am Fuß des Schwemmkegels. Plätze, an denen man diese Bereiche vom Ufer aus effizient befischen kann, sind rar, aber es gibt sie und die Suche nach ihnen lohnt sich.
Einfach aber fängig
Die Grundmontage ist bewusst einfach, denn man soll auch bei Dunkelheit problemlos damit fischen können. Der Ledger-Boom verhindert Verwicklun- gen des Vorfachs während der langen Sinkphase. Das extrakurze Vorfach stört die Fische nicht, verbessert aber klar die Bisserkennung. Die Quappe nimmt unseren Köder oft kaum erkennbar auf und bleibt regungslos damit liegen. An einem zu langen Vorfach bekommt man davon nichts mit.
Unbestritten bester Köder zum Grundfi- schen ist der Wurm. Die Sinne der Quap- pe werden vom Wurm auf allen Ebenen angesprochen. Sein klarer Vorteil ge- genüber toten Köderfischen ist die Be- wegung. Deshalb sollte man den Köder
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Eine marmorierte Schönheit aus über fünfzig Meter Tiefe.
Fotos: Daniel Luther


































































































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