Page 59 - Fischen in den Alpen
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Das Kapital der Mur
Die Mur wird oft als das beste Hu- chengewässer Österreichs genannt. Die Dichte an großen Exemplaren ist in
diesem rechtseitigen Zufluss der Donau, so hoch wie in keinem anderen Alpen- gewässer. Allerdings schwanken die Bestandsdichten abschnittsweise relativ stark. Die Chancen einen dieser mächti- gen Fische an den Haken zu bekommen, stehen in den Revieren der Steiermark von Murau bis zur Bundesgrenze am besten. Trotz des ausgezeichneten Hu- chenvorkommens gibt es aber auch hier keine Garantie für einen Fang.
Im Gegensatz zu anderen Flüssen, wo der gute Huchenbestand dem üppigen Weißfischaufkommen zugeschrieben wird, ist in der Mur der gute Äschenbe- stand die wichtigste Nahrungsgrundlage. Das freut vor allem auch die Fliegen- fischer, die bei tiefem Wasserstand im Herbst wahre Sternstunden mit der Tro- ckenfliege erleben können.
Gut für Fliegenfischer
Auf großen Strecken fließt die Mur von Blockwurf gezähmt zwischen 20 und 60 Meter breit. Tiefe Pools wechseln sich ab mit langen Zügen, die sich gut bewaten lassen. Aber Vorsicht: Die Mur ist berüch- tigt für ihre glitschigen Steine. Besonders Fliegenfischer, die, um ihren Aktionsradi- us zu erweitern, gerne einige Meter in den Fluss hinaus stehen, müssen sich von den «Murnockerln» in Acht nehmen.
Das Fliegenfischen auf Huchen ge- nießt an der Mur sozusagen Pioniersta- tus. Als an anderen Flüssen noch verbrei- tet die Meinung galt, der Huchen sei mit der Fliegenrute nicht zu fangen, waren Spezialisten an der Mur bereits mit dem Streamer erfolgreich. Mit ein Grund da- für ist, dass sich die Murreviere gut zum Fischen mit der schweren Einhand- oder der leichten Zweihandrute eignen. Mit großen Streamern an einem sinkenden
Schusskopf werden die verdächtigen Läufe und Einstandsplätze systematisch abgefischt. Aber auch Spinnfischer haben ihre Chancen. Wo erlaubt, können die Huchen mit Wobblern, Gummifischen am Jigkopf und großen Blinkern zum Anbiss provoziert werden.
Die Huchensaison an der Mur be- ginnt im Oktober und endet im Februar. In den Herbstmonaten beißen, nebst den häufig etwas kleineren Huchen, schöne Bach- und Regenbogenforellen. Die bes- te Fangzeit für die großen Donaulachse ist der Winter. Steigen die Temperaturen im Januar und Februar nach einer län- geren Kältephase deutlich an, packt die Huchen die Raublust. Wenn dann das Wasser noch ein wenig eingetrübt fließt, ist es nur eine Frage von Zeit und Aus- dauer, bis zum ersten Rendezvous mit einem Murhuchen.
Gewässertipp | HucHen
Die Mur in der Steiermark zählt zu den besten Huchen revieren weltweit.
Die Mur in der Steiermark genießt unter Huchen anglern einen hohen Bekanntheitsgrad. Kein Wunder, gibt es doch kaum ein Fließgewässer mit einem vergleichbaren Huchenbestand.
Geführtes Huchenfischen an der Mur bieten Hurch Flyfishing GmbH, Kugelhofstraße 18, 5020 Salzburg, www.hurch.eu und Excellent Fishing, Erich Amplatz, August-Kargl-Str. 28 1-2, A-3550 Langenlois, Tel. 0043 (0)2734 3003, www.amplatz.at. Erlaubniskarten für die obere Mur, mit gutem Äschen und Forellenbestand, sind erhältlich über das Hotel Lisa in Flachau, www.hotel-lisa.at/de/fliegenfischen.
Lukas Bammatter
Österreich
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Foto: Wolfgang Hauer