Page 36 - Fischen in den Alpen
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RegenbogenfoRelle | porträt
Temperamentvolle
Amerikanerin
Die Regenbogen- forelle gilt auch im Alpenraum als beliebter Besatzfisch für kommerzielle Angelseen. Noch mehr Freude bereitet sie aber als nachhaltig bewirt- schafteter Wildfisch in zahlreichen Fließ- gewässern. Der an- passungsfähige Salmo- nide begeistert durch seine Kampfkraft.
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Regenbogenforelle aus dem Westen Nordamerikas nach Eu-
ropa eingeführt. Seither findet man die Forelle mit dem violetten Band auf der Flanke in unzähligen Bächen, Flüssen und Stillgewässern des Alpenraums bis in Höhen über 2000 m ü. M. Lan- ge Zeit galt die Regenbogenforelle als willkommene Bereicherung der alpi- nen Fischfauna. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird sie aber von Tier- schutzethikernregelmässigalsinvasiver Fremdling verschrien. Man lastet ihr an, der Bachforelle Konkurrenz zu machen und sie zurückzudrängen. Dies führte dazu, dass ihr Besatz vor allem in Fließ- gewässern vielerorts verboten wurde.
Viele abgeschlossene Bergseen wer- den von weitsichtigen Bewirtschaftern
aber weiterhin mit Regenbogenforellen besetzt. Im Vergleich zur Bachforelle weiß die schwarzgepunktete Nordame- rikanerin das knappe Nahrungsangebot in alpinen Stillgewässern besser zu nut- zen und wächst darum schneller. Ihre Steigfreudigkeit macht sie zum belieb- ten Zielfisch der Fliegenfischer.
Wanderfreudiger Vielfraß
Auch im Fließgewässer beweist die Re- genbogenforelle ihre Anpassungsfä- higkeit. Ihre Vorlieben bezüglich Beute und Standplatz sind weniger stark aus- geprägt als bei der Bachforelle. In grö- ßeren Flüssen zieht sie regelmäßig über weite Strecken. Gerne hält sie sich in tie- fen Gumpen und Läufen auf. Dort steht sie bevorzugt am Rande zur Haupt-