Page 24 - Fischen in den Alpen
P. 24
MarMorata | porträt
Geheimnisvolle
Marmorata
Sie führt ein unauffälliges Leben in den Zuflüssen der Adria, macht Jagd auf Kleinfische und erreicht beeindruckende Körpermaße. Die Marmorata ist ein faszinierender Raubsalmonide, der
leider vielerorts in seinem Bestand gefährdet ist.
24 | Fischen in den Alpen
Die Marmorataforelle ist sozusagen eine großwüchsige Sonderform der Bachforelle. Sie lebt in kühlen, sauerstoff-
reichen Zuflüssen der Adria. Ihr natür- liches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom nördlichen Einzugsgebiet des Pos bis zu den Zuflüssen der Soča in Slowenien. Der Bestand der Marmorata gilt als ge- fährdet. In einigen Fließgewässern ist sie ausgestorben, in vielen anderen nur noch als kleine Restpopulation präsent. Auf-
grund der Hybridisierung mit der Bach- forelle sind in vielen Flüssen kaum mehr reinrassige Fische vorhanden. Aus diesem Grund wurden in den letzten zwanzig Jahren vielerorts Projekte zur Wiederan- siedlung und Förderung lanciert.
Die Marmorata erreicht eine Kör- perlänge von über einem Meter und ein Gewicht bis 40 Kilogramm. Der Körper ist silbrig bis olivgrün, auf dem Rücken ist die namensgebende Marmorierung
zu finden. In den ersten Jahren ernährt sie sich von Insekten, später fast aus- schließlich von Fischen.
Der Fang einer großen Marmora- ta erfordert meist viel Geduld und gute Gewässerkenntnisse. Ähnlich dem Hu- chen halten sich die kapitalen Exemplare tagsüber gerne unter einem ausgespülten Felsen in einem tiefen Pool auf. Dort ig- norieren sie natürliche wie auch von Fi- schern präsentierte künstliche Beute. Erst


































































































   22   23   24   25   26