Page 15 - Fischen in den Alpen
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prAxis | Bachforelle
Egal, ob am Bergsee, am Fluss oder am Wiesenbach, mit dem toten Köderfisch am System sind große Fänge möglich.
nahe am Ufer flussaufwärts geworfen. Die weiteren Würfe erfolgen ebenfalls flussaufwärts, aber immer weiter in Richtung gegenüberliegendes Ufer.
Ein Bergsee sollte fächerförmig abge- fischt werden. Zuerst mit einem flach lau- fenden Spinnköder, und falls dabei kein Biss erfolgt, mit einem tiefer laufenden.
Die fängigen Köder
Bewährte Köder zum Forellenfischen im Fließgewässer sind eigenschwere Blinker oder Spinner. Die Farbe des Köders sollte dem Gewässergrund an- gepasst werden. Sind die Steine eher dunkel, wählt man goldene oder bron- zefarbene Modelle, bei hellem Kies- grund ist Silber die passende Köder- farbe. In trübem Wasser lohnt sich ein Versuch mit grellen Dekors wie Orange oder Leuchtgelb.
Aber viel wichtiger als die Farbe und das Muster des Köders ist sein Spiel: Ein Spinner muss auch bei langsamem Ein- holen leicht und rund drehen, der Blin- ker bereits bei leichtem Zug aufreizend hin und her taumeln. Um untermassige Fische zu schonen, sollte man den Dril- ling am Spinnköder durch einen Ein- zelhaken ersetzen. Zwar ist das Risiko, dass sich ein gehakter Fisch bereits beim Drill loslöst, etwas größer, dafür bleiben die Fische aber in den allermeisten Fäl- len unverletzt.
Immer häufiger werden zum Forel- lenfischen auch Wobbler eingesetzt. Sie lassen sich variantenreich führen und kommen einem natürlichen Beutefisch in Aussehen und Bewegung schon sehr nahe. Schwimmwobbler können in Wie- senbächen an stark verwachsenen Stel- len eingesetzt werden, indem man sie unter überhängende Büsche treiben lässt
und anschließend nach oben führt. Im Fluss erreicht man mit sinkenden Wobb- lern den Grund auch in tiefen Rinnen und Löchern.
Der beste Köder zum Spinnfischen auf (große) Forellen ist der Köderfisch am System. Er riecht wie ein echter Beu- tefisch, schmeckt so, sieht so aus und fühlt sich so an. Fängige Montagen sind das Tiroler System, das Drachkovitch- System, der Löffelbutz, eine Kombina- tion aus Spinner und Köderfischsystem, oder andere beschwerte Wurfsysteme. Als geeignete Köderfische haben sich Elritzen und Groppen erwiesen.
Der Köderfisch soll flanken oder schwänzeln, aber sich keinesfalls um die eigene Achse drehen. Eine bodennahe Führung mit gelegentlichem Grund- kontakt ist beim Spinnfischen mit dem toten Köderfisch besonders wichtig.
Die passende ausrüstung
Die Spinnrute zum Forellenfischen sollte je nach Gewässergröße und Zugänglich-
keit zwischen 2 und 2,4 Meter lang sein. Zum kontrollierten Führen eines Köder- fischs am Gewässerboden kann auch ein Rutenmodell mit 2,7 oder 3 Meter Länge verwendet werden. Für gezielte Würfe empfiehlt sich eine gute Spitzenaktion, und für einen sicheren Anhieb braucht es ein gewisses Rückgrat. Die saubere Führung des Spinnköders gelingt am besten mit einer ruhig und rund lau- fenden Rolle mit relativ großer Überset- zung. Eine passend gefüllte Spule, mit einer Monofilschnur zwischen 0,20 und 0,25 Millimeter Durchmesser, trägt viel zur Präzision der Würfe bei. An großen Fließgewässern und am Bergsee, wo oft weite Würfe nötig sind um die Forellen zu erreichen, kann sich der Einsatz einer geflochtenen Schnur lohnen. Mit einem vorgeschalteten Monofil- oder Fluoro- carbonvorfach fischt der Spinnköder trotzdem unauffällig und diskret – ein entscheidendes Detail beim Forellen- fischen in den klaren Alpengewässer.
Lukas Bammatter/Daniel Luther
Vor allem in Fließgewässern verführt der Spinner die Bachforellen zuverlässig.
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Fotos: Daniel Luther, Wolfgang Hauer