Page 73 - Fischen in den Alpen
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Gewässertipp | NamaycuSh
Zwischen den höchsten Gipfeln und den größten Gletschern der Schweiz findet man im Wallis eine außerhalb dieses Gebirgskantons kaum bekannte Vielfalt von Seen. In ihren kalten Tiefen findet der kanadische Seesaibling per- fekte Lebensbedingungen.
Im zweisprachigen Wallis heißt der stolze Räuber Cristivomer – wie bei den französischen Nachbarn. Schon
früh erkannte man hier die Chancen, die der Namaycush für die Bewirtschaf- tung der zahlreichen Gebirgsseen bot, und nutzte sie konsequent.
Heute kommt der Cristivomer in 17 der 26 Bergseen vor, die sich mit dem Wal- liser Kantonspatent befischen lassen. Vom wildromantischen Lac de Tanay zwischen blühenden Alpweiden und Tannenwip- feln bis zum Lac des Vaux in felsiger Ein- öde auf 2545 Meter über dem Meer.
Die Vielfalt der Gewässer erfordert eine flexible Taktik. Wo im einen See feine Nymphen an ultradünnen Vorfächern der
Schlüssel zum Erfolg sind, darf es in glet- schertrübem Wasser auch ein großer, grel- ler Spinner sein. Das populärste Geschirr für den gezielten Fang ist der Köderfisch am Bleikopfsystem. Zudem werden viele Cristivomer beim Naturköderangeln auf Forellen mit Sbirlino oder Pose gefangen.
Gewaltige Stauseen
Im Wallis lagern in den wasserreichsten Stauseen des Alpenraums Millionen von Kubikmetern kostbares Nass. Manche sind durch ihre starke Trübung praktisch unbefischbar, aber einige haben sich zu spannendenRevierenentwickelt.Indie- sen bis über hundert Meter tiefen Ge- wässern fühlt sich der Räuber aus dem hohen Norden durchaus heimisch und erreicht kapitale Größen bis über einen Meter. Die besten Fangchancen hat man gemäß den Statistiken der letzten Jahre in den großen Stauseen Moiry, Salanfe und Louvie, die eine spannende Fische- rei in hochalpiner Landschaft bieten. Fischt man nicht gerade vor der Stau- mauer, nimmt man ihren künstlichen Ursprung oft kaum wahr.
Eine attraktive Besonderheit im Wallis ist die lange Saison, die bis Ende
November dauert. Das bietet bei schö- nem Herbstwetter, wie es hier auf der Alpensüdseite die Regel ist, die Chan- ce auf wunderschöne Fischertage in den Bergen.
Daniel Luther
Wichtige Infos
Die Bergseesaison beginnt 2012 am 2. Juni und dauert bis zum 25. Novem- ber. Die große Mehrzahl der Walliser Gewässer lässt sich mit dem Kanto- nalpatent befischen. Ausgabestelle ist die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, Postfach 29, Rue de l‘ indus- trie, 1951 Sitten, Tel. 0041 (0)27 606 70 05. Ausführliche Informationen über die vielfältige Walliser Fischerei sind zu finden unter www.fishfinder.ch.
Schweiz
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Wo der cristivomer wohnt
Solche Traumfische rauben in den kalten Tiefen der großen Stauseen.
Im Wallis lässt sich
das Hochgebirge mit
der Angelrute erkunden.
Fotos: Stefan Wenger, privat


































































































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