Page 46 - Fischen in den Alpen
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Äsche | prAxis
Die herbstliche Äschenfischerei mit langer Posenrute und Laufrolle hat im Alpenraum Tradition.
So fängt man Äschen
Zu den reizvollsten Heraus­ forderungen im Alpenraum zählt der Äschenfang. Nym­ phen und Trockenfliegen sind dazu bewährte Köder, die aber nur Erfolg bringen, wenn sie zielgenau präsen­ tiert werden. Ein Experte erklärt, wie das geht.
Auch wenn es einige höher gelege- ne Flüsse und Seen gibt (z. B. das Schweizer Hochtal Engadin), in denen auch während der Sommermonate auf Äschen gefischt werden kann, beginnt die eigentliche Saison erst Anfang Ok- tober. Wenn der Abflusspegel in den
Flüssen sinkt und Kiesbänke am Ufer zum Vorschein kommen, beginnt die hohe Äschenzeit. Plötzlich werden Läu- fe und Stellen sichtbar, die den Sommer über unter den Wassermassen nur zu erahnen waren.
Die am weitesten verbreitete Fang- methode ist das Fischen mit der Pose. Zum Einsatz kommen semiparabolische Ruten mit einer Länge zwischen 360 und 420 Zentimeter. Diese werden von Spezi- alisten mit einer sogenannten Lauf- oder Centrepinrolle kombiniert. Als Köder dienen künstliche Nymphenmuster, häu- fig mit einer Glasperle oder einem Gold- kopf, und vor allem im Winter der «Rote Haken». Ebenfalls fängig sind Naturkö- der wie der Wurm oder die Bienenmade.
Die Posenmontage wird so aus- gebleit, dass der Köder etwa 10 bis 20
Zentimeter über Grund, genau auf Au- genhöhe der Äschen, abtreibt.
Häufig stehen die Äschen unterhalb von Hindernissen wie großen Steinen, Buhnen oder Totholz, am Rande zur Hauptströmung. Durch diese Züge muss die Posenmontage möglichst gleichmäßig abtreiben. Bei einem Biss taucht die Pose meist blitzartig ab. Erfolgt der Anhieb nicht ebenso schnell, hat die Äsche den Köder meist schon wieder ausgespuckt.
Wo erlaubt, kann die Nymphe oder der Naturköder auch mit einem Tiroler Hölzl angeboten werden. Dabei handelt es sich um ein 10 bis 15 Zentimeter lan- ges luftgefülltes Kunststoffröhrchen, in dessen unterem Ende ein Blei fixiert ist. Am oberen Ende wird an einer Öse die Schnur befestigt und nur knapp darüber der Köder. Im Gegensatz zu einem her-
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